Die 5-R-Regel

Industriekauffrau PAIDI_Maja Hereth (7)
Da zu Besuch, wo man sich kindische Gedanken macht! Die dritte Station meiner Reise als JobReporterin führt mich hinter die 7 Berge der Schneewittchenstadt und noch weiter, nämlich nach Hafenlohr. Hier schreibt man zwar keine Märchen, aber dafür zum Beispiel 1935 Geschichte mit dem ersten industriell hergestellten Kinderbettchen, dem Verkaufsschlager "Paidi Bettchen".

Spätestens seitdem steht PAIDI in Hafenlohr für Kindermöbel mit hoher Qualität. Damit die Produktion und der Verkauf dieser Kindermöbel auch ordentlich laufen - dafür sind die Industriekaufleute des Unternehmens da. Diese kümmern sich um Einkauf, Export, Kundenbetreuung, Kundendienst, Debitorenbuchhaltung (= in Kontakt mit Kunden), Kreditorenbuchhaltung (= in Kontakt mit Lieferanten) oder Disponieren (= Im Voraus Schritte planen und Bedarfe bestellen) und spielen damit eine immens wichtige Rolle für das Unternehmen. 

Mit Hilfe verschiedenster betriebseigener Programme, aber auch mit den Klassikern wie Excel tragen sie hier täglich Daten zusammen, überprüfen Bestellungen und Bestände, planen zukünftige Bestellungen, führen Preisverhandlungen, passen Bestellvolumen an, dokumentieren Abläufe, schicken Liefernachfragen an Kunden, führen Überweisungen aus und schreiben auch die eine oder andere Mahnung. Dabei gibt es auch allerlei Dinge zu beachten, zum Beispiel den Steuersatz oder ob das Skonto (= Preisnachlass unter zeitlichen Bedingungen) eingehalten werden kann.

Industriekauffrau PAIDI_Maja Hereth (4)

Industriekauffrau PAIDI_Maja Hereth (5)All diese Dinge lernt man in der dreijährigen Ausbildung, die man bei PAIDI absolvieren kann. Durch die Ausbildung im Betrieb und Unterricht in der Berufsschule Lohr lernt man so Stück für Stück kaufmänische Zusammenhänge zu verstehen. Dafür sorgen Fächer wie BWG  (= betriebswirtschaftliche Geschäftsprozesse), Rechnungswesen, Geschäftsprozesse, AWL (= Allgemeine Wirtschaftslehre) oder Sozialkunde. Thema im Unterricht ist beispielsweise Gewinn- und Verlustrechnungswesen. Nach der Ausbildung gibt es zahlreiche Weiterbildungsmaßnahmen, zum Beispiel kann man sich zum Fachwirt weiterbilden - in Vollzeit geht das sogar in einem halben Jahr. 

Hier ist außerdem einmal die Woche für zwei Stunden betrieblicher Unterricht, in dem weitere Fragen der Azubis geklärt werden und spezieller auf das Unternehmen abgestimmtes Wissen vermittelt werden kann. 

 

Apropos Fragen und speziellere Infos zum Unternehmen: Wer von euch mehr zu PAIDI und den verschiedenen Stationen einer Industriekauffrau bzw. eines Industriekaufmanns wissen will, sollte nicht nur den nächsten Artikel "Die 5-R-Regel" lesen, sondern kann unter folgendem Link vorbeischauen: https://youtu.be/IxLZOHjcf9gexterner Link 

Tag 2

Leitspruch der Industriekaufleute: Die richtige Ware, in der richtigen Menge, in der richtigen Qualität, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit. 

Aber was macht den Beruf der Industriekauffrau bzw. des Industriekaufmannes aus? Und was spricht für eine Ausbildung beim Kindermöbelhersteller PAIDI in Hafenlohr? Genau dieser Frage bin ich während meines zweitägigen Aufenthaltes in Hafenlohr nachgegangen. 

Die kaufmännischen Abläufe eines Betriebes zu verstehen, das ist eine Schlüsselqualifikation für diesen Beruf. Dafür ist das mittelständische Unternehmen PAIDI mit seinen knapp 180 Mitarbeitern gut geeignet. Denn durch diese Betriebsgöße kann man besonders gut innerbetriebliche Zusammenhänge zwischen den einzelnen Abteilungen verstehen. Außerdem bedeuten 180 Mitarbeiter, dass sich hier alle kennen. Mindestens mit Namen, meistens aber auch so viel, dass es für einen kleinen Plausch reicht. Gleichzeitig gibt es aber eine Exportabteilung, in der mit Kunden aus der Schweiz, Frankreich, Belgien, Russland, aber auch Shanghai oder Japan kommuniziert wird. Man könnte sagen: klein genug für ein familiäres Klima und groß genug für internationalen Kundenkontakt. Das unterscheidet den Beruf der Industriekaufleute übrigens von den Bürokaufleuten: Letztere sind eher auf kleine Betriebe und Büros spezialisiert. 

Wer sich entscheidet Industriekauffrau oder -kaufmann zu lernen, startet mit einem Ausbildungsgehalt von 850 €, das sich innerhalb der nächsten 3 Jahre auf 950 € steigert. Die Azubis bei PAIDI bekommen dabei einen übertariflichen Zuschlag. Fertig ausgelernt kann man mit einem Gehalt von 2.800 € - 3.500 € rechnen, je nach Weiterbildungsgrad und je nachdem, wie lange man schon im Unternehmen ist. Das Gehalt wird per Tarifvertrag geregelt, hier ist das die IG Metal in der Unterabteilung Möbelproduktion. 

Industriekauffrau PAIDI_Maja Hereth (1)

Industriekauffrau PAIDI_Maja Hereth (3)Was sich durch die Ausbildung auch verändert ist, dass Azubis, die als eher schüchterne Schüler starten, lernen, ihre Telefonphobie zu überwinden. Klingt erstmal ziemlich dramatisch, aber ist tatsächlich eines der Dinge, von denen mir erzählt wurde. Allgemein der Umgang mit Kunden oder Lieferanten sorgt dafür, dass man offener und kommunikativer wird. Auch dass man im Laufe der Ausbildung durch alle Abteilungen geschickt wird und dort mit vielen Menschen und Tätigkeiten in Berührung kommt, verstärkt diese Kompetenzen.

Nach der dreijährigen Ausbildung voller beruflicher Erfahrungen, außerbetrieblichen Erlebnissen wie der gemeinsame Besuch auf der Laurenzimesse und neuem Wissen stehen die Chancen, übernommen zu werden, ganz gut. Und auch für diejenigen, die nicht in Hafenlohr bleiben, sieht der Arbeitsmarkt gut aus. Industriekaufleute sind auch bei vielen anderen Unternehmen in der Region gefragt. 
 

Industriekauffrau PAIDI_Maja Hereth (2)Informationen zum Unternehmen und zu Ausbildungsplätzen: 

PAIDI Möbel GmbH
Hauptstraße 87 | D-97840 Hafenlohr
www.paidi.deexterner Linkexterner Link