In der Autowerkstatt - von Inspektion bis Reparatur



PXL_20240807_143817707An meinem sechsten Tag als JobReporterin war ich bei Peter Grampp GmbH & Co. KG in Lohr a.Mainexterner Link zu Besuch, um den Beruf der Kfz-Mechatronikerin näher kennenzulernen.

Mein Tag in der Werkstatt startete etwa um acht Uhr mit einer Inspektion. Zu Beginn eines Auftrags findet die Fahrzeugannahme, auch Dialogannahme genannt, statt. Hierbei werden Details zwischen Serviceberater und Kunde besprochen, bevor diese anschließend in der Werkstatt durchgeführt werden. Bei der Inspektion wird das Auto ausführlich von innen, außen und unten mit einer Taschenlampe und gegebenenfalls mit einem kleinen Spiegel auf Schäden überprüft, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleiten.

Neben dem Zustand der Batterie prüfte ich mit einem Kfz-Mechatroniker die Funktion der Lichter sowie die der Scheibenwischer und kontrollierte die Einstellung der Scheinwerfer. Die Scheinwerfer dürfen nicht zu hoch oder zu niedrig scheinen, um eine Blendung des Gegenverkehrs zu vermeiden. Diese Kontrolle ist mit Hilfe eines Scheinwerfereinstellgerätes möglich.

Des Weiteren wird bei der Begutachtung die Bereifung, das Fahrwerk wie beispielsweise die Federn sowie die Bremsanlage auf Mängel untersucht und der Reifendruck sowie die Profiltiefe geprüft. Im Motorraum wird das Motoröl gecheckt, der Frostschutz der Kühlflüssigkeit mit dem Refraktometer getestet und das Wischwasser bei Bedarf aufgefüllt. Beim Refraktometer wird eine Flüssigkeitsprobe, in unserem Fall etwas Kühlflüssigkeit, auf das Prisma des Geräts gegeben. Abschließend kann durch das Okular, ähnlich wie bei einem Fernglas, die Messskalar mit einem blauen und weißen Bereich und somit das Ergebnis abgelesen werden. Wichtig ist, dass der Wert unter -25 Grad Celsius liegt, damit der Frostschutz gewährleistet ist.

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Damit bei der Inspektion nichts vergessen wird, werden alle Kontrollen in einem Computerprogramm dokumentiert. Hiermit ist es, zusätzlich mit einem Diagnosegerät, möglich, Fehler des Autos auszulesen, die bei Bedarf in der Werkstatt korrigiert werden. Daneben bietet das Programm Sicherheits- und Reparaturhinweise für jedes Automodell an, die vor allem bei Garantiefällen für die Kostenabwicklung mit dem Hersteller von großer Bedeutung sind.

Kleine Arbeiten, wie das Wechseln des Motoröls oder das Tauschen der Luftfilter für Motor und Innenraum, werden in der Regel bei der Inspektion direkt durchgeführt. Sollte sich ein Verdacht des Kunden, der Grund für das Aufsuchen der Werkstatt war, bei der Untersuchung bestätigen, wird dieser meistens ebenfalls sofort repariert. Falls bei der Überprüfung des Fahrzeuges hingegen größere, dem Kunden unbekannte Schäden aufgefallen sein sollten, müssen diese vor einer Reparatur über den Servierberater mit dem Kunden abgesprochen werden.

Am Nachmittag durfte ich dabei sein, als eine Reparatur an einem Auto fortgeführt und abgeschlossen wurde. Die neuen Querlenker der linken und rechten Vorderachse mussten montiert werden, da der verbaute Gummi der alten Querlenker porös geworden war. Nachdem die Querlenker instandgesetzt worden waren, folgte die Montage der beiden Vorderräder, bevor das Auto nach einem kurzen Besuch in der Waschanlage für den Kunden abholbereit auf den Parkplatz gefahren wurde.

Der Kfz-Mechatroniker, den ich einen Tag lang bei seiner Arbeit begleiten durfte, schätzt an seinem Beruf vor allem die Vielseitigkeit und die abwechslungsreichen Tätigkeiten, die am Auto durchzuführen sind. Besonders geeignet ist seiner Meinung nach die Ausbildung für Personen, die sich für Technik und Handwerk interessieren und diese Interessen mit der Mechanik verbinden möchten.
 

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Fotos: Johanna Ziegler