Ein gut sortiertes Lager ist das A und O


Einen Einblick in den Beruf der Fachkraft für Lagerlogistik erhielt ich bei der Firma Nikolaus SORG GmbH & Co. KGexterner Link. Hier werden seit 150 Jahren Glasschmelzanlagen hergestellt, die weltweit im Einsatz sind.

Nach einer kurzen Führung über das Firmengelände in Lohr, bei der mir die Werkstatt und die verschiedenen Lagerhallen gezeigt wurden, lernte ich die Abläufe im Wareneingangsbereich kennen. Dort werden die Lieferungen entgegengenommen, kontrolliert und anschließend im Lager verteilt. Das Lager gliedert sich in Palettenregallager, Boxenlager, Bodenlager sowie in Regale für Kleinteile. Nach der Anlieferung werden die Pakete oder die Holzkisten geöffnet, was zu den Lieblingstätigkeiten im Bereich der Lagerlogistik zählt, so einer der Mitarbeitenden. Nach dem Öffnen wird die Ware auf Vollständigkeit und Beschädigungen geprüft, bevor sie anschließend im Lager verstaut wird. Um den richtigen Lagerort auszuwählen ist es wichtig, zwischen Projekt- und Lagerartikel zu unterscheiden. Dies kann mittels der Bestellnummer auf dem Lieferschein beurteilt werden. Außerdem hat man anhand der Bestellnummer die Möglichkeit, mit Hilfe eines Computerprogramms weitere Informationen über das Projekt zu erhalten.

Handelt es sich bei der angelieferten Ware um eine Projektbestellung, dann wird diese in dafür vorgesehenen Projektboxen verteilt. Die Boxen sind notwendig, um alle Einzelteile, die für den Bau einer Glasschmelzanlage erforderlich sind, zu sammeln und nach einigen Wochen gemeinsam in einer großen Holzkiste für den Export zu verpacken. Damit die Projektboxen mit der jeweiligen Ware leicht wiederzufinden sind, wird jede Verpackung mit einer Nummer beschriftet. Gehört die Lieferung den Lagerartikeln an, dann wird diese im Bestandslager untergebracht. Das Bestandslager enthält zum Beispiel zahlreiche Schrauben, Muttern oder Unterlegscheiben, die in der Regel für jedes einzelne Projekt benötigt werden und vom Bestandslager mittels Kommissionierliste den jeweiligen Projektboxen zugeteilt werden.

Auf der Kommissionierliste sind die Projektnummer, die herauszusuchenden Artikel, wie zum Beispiel ein Rundstahlbügel, und die Entnahmemenge notiert. Bei meinem Aufenthalt vor Ort durfte ich selbst einmal eine solche Liste abarbeiten und musste feststellen, dass viel Sorgfalt gefragt ist, damit die korrekte Menge der Artikel dem dazugehörigen Projekt zugeordnet wird. Sollte hier einmal den Mitarbeitenden ein Fehler unterlaufen, kann dies weitreichende Folgen haben, wie beispielsweise, dass der Neubau einer Glasschmelzanlage nicht pünktlich abgeschlossen werden kann, da zu wenig von einem Teil ins Ausland geliefert wurde.

Neben der Arbeit im Wareneingangsbereich und im Lager ist eine Fachkraft für Lagerlogistik auch im Büro tätig, hier werden u. a. Bestellungen getätigt, Begleitpapiere für den Versand erstellt und Dokumente verwahrt.

Besonders fasziniert hat mich die Anzahl der verschiedenen Artikel im Lager, die für den Bau einer Glasschmelzanlage notwendig sind. Ebenfalls beeindruckt hat mich die Lagerdauer der angelieferten Ware. Häufig vergehen Monate oder sogar Jahre, bis alle Teile eines Projekts vollständig gesammelt wurden und bereit für den Export und den anschließenden Bau einer Anlage sind.

Entscheidet man sich für eine Ausbildung bei der Firma Nikolaus SORG GmbH & Co. KG, so lernt man dort während der Ausbildung nicht nur den Bereich der Warenannahme und des Lagers kennen, sondern auch Abteilungen wie den Versand, den Einkauf oder eine technische Abteilung. Das ist hilfreich, um ein Gesamtbild von den Auswirkungen der eigenen Arbeit als Fachkraft für Lagerlogistik zu erhalten.

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Steckbrief Ausbildungsberuf Fachkraft für Lagerlogistik Steckbrief Ausbildungsberuf Fachkraft für Lagerlogistik, 427 KB


Fotos: Johanna Ziegler