Heute war ich mal wieder in Marktheidenfeld unterwegs. Bei Schleunung, der „Herzblut Druckerei“, durfte ich einen Blick hinter die Kulissen werfen und mir genauer anschauen, was Mediengestalter:innen in ihrem Berufsalltag so erledigen. Zuerst wurde ich vom Ausbilder für die Medientechnologen Druck durch die Produktionshallen geführt. Denn die Mediengestaltung ist eines der ersten Glieder in der Produktionsabfolge und so konnte ich mir besser vorstellen, was aus all den Layouts und Entwürfen wird. Vom CMYK-Verfahren, auch Offsetdruck genannt, über verschiedene Veredelungsmöglichkeiten bis hin zum Falten und Verpacken der Produkte begegnete ich allen Schritten und Prozessen. 

Danach bekam ich das firmeneigene Mediendesignbüro gezeigt und wurde dem gesamten Team vorgestellt. Zuerst präsentierten mir die Mitarbeiter:innen viele ihrer bereits abgeschlossenen Projekte. Darunter waren beispielsweise viele Zeitschriften, die in bestimmten Abständen regelmäßig erscheinen. Hier wurde ganz zu Beginn der Zusammenarbeit mit dem Verlag ein einheitliches Layout entworfen, an dem sich die Mediengestalter:innen auch bei allen weiteren Auflagen orientieren, um einen Wiedererkennungseffekt zu erreichen. Aber auch Grußkarten, individuelle Weihnachtspost oder Bücher sind in dem Repertoire zu finden. Manchmal gibt es auch etwas knifflige Aufgaben, diese Woche musste beispielsweise ein Verzeichnis für eine Weltmesse, bei der über 1.500 Betriebe teilnehmen, erstellt werden. Alle Firmenlogos mussten den passenden Informationen zugeordnet und der Standort der Firma auf dem Messegelände hinterlegt werden. Hier ist Sorgfalt sehr wichtig, damit am Ende alle Informationen am richtigen Ort landen. Eine Mitarbeiterin hat sich heute um einen ganz besonderen Auftrag gekümmert: Die Druckerei bekam einen Auftrag für Stimmzettel für die Landtagswahlen im Oktober. Damit jeder problemlos wählen gehen kann, wird sich hier um eine mit Brailleschrift versehene Schablone bemüht (siehe Bild).  

Mediengestalter:innen gehen also auch auf sehr individuelle Wünsche von Kund:innen ein und kreieren dann durch lösungsorientiertes Denken und Kreativität Entwürfe. Mithilfe von professionellen Programmen wie InDesign (siehe Bilder) und Photoshop werden Druckdaten erstellt. Im Entstehungsprozess von Layout und Design steht man ständig im Kontakt mit den Kund:innen, geht auf Änderungswünsche ein und bereitet dann alles für den Druck vor. Für diesen Beruf sollte man also gut mit solchen Programmen umgehen können oder bereit sein, den Umgang mit ihnen zu erlernen. Mit immer wieder neu aufkommender Technik hat man wahrscheinlich eh nie ausgelernt, dann geht es einfach nach dem Motto „Learning by Doing!“. Da die Aufträge direkt vom Computer auf eine Maschine gespielt werden, müssen bestimmte Richtlinien genau beachtet werden. Hier kümmern sich Mediengestalter:innen auch um die Anordnung von mehreren Seiten auf den großen Druckbögen und um Sicherheitsabstände zum Rand oder kontrollieren mithilfe von Farbkontrollstreifen die exakte Farbgebung. 

Angst, dass der analoge Druck ausstirbt, hat hier keiner. „Wenn man etwas Haptisches in der Hand hält, dann macht das was mit einem. Das ist anders als auf einen Bildschirm zu schauen!“ Trotzdem versperrt man sich der digitalen Welt nicht und nimmt ergänzend auch digitale Aufträge mit ins Angebot, so hat sich ein Mitarbeiter beispielsweise auf das Erstellen von Websites spezialisiert. Auch neue Entwicklungen in der Technik macht man sich zu Gute, beispielsweise um mit künstlicher Intelligenz (KI) etwas zu tricksen. Hier durfte ich mich auch ausprobieren. Das hat wirklich viel Spaß gemacht, hat mir aber auch mal wieder gezeigt, dass da noch große Luft nach oben ist und die KI den Mediengestalter sicherlich nicht ersetzen kann.
 

Informationen zum Unternehmen und zu Ausbildungsplätzen: 

Schleunungdruck GmbH
Eltertstraße 27 | 97828 Marktheidenfeld
www.schleunung.com