Der Mensch als Helfer der Maschinen

Industriemechaniker Nele Reichert (2)Heute ging es für mich nach Marktheidenfeld ins Industriegebiet am Dillberg. Bei FERTIG Motors durfte ich den Beruf Industriemechaniker:in kennenlernen. Gleich zu Beginn bekam ich Sicherheitsschuhe und eine Sicherheitsunterweisung, da man in einer so großen Halle mit solch großen Maschinen natürlich auf einiges zu achten hat. Dann ging es schon in die Ausbildungswerkstatt und ich durfte gleich selbst ein bisschen „basteln“. Zuvor wurde mir vom Ausbilder noch erklärt, dass man hier in der Firma mit 7000stel Millimeter misst. Damit ich mir das ganze etwas besser vorstellen kann, haben wir mal die Dicke meines Haares gemessen (siehe Bild). Das ist circa 0,05 Millimeter, also ein 500stel Millimeter dick. Jetzt konnte ich mir die Größenordnung doch schon etwas besser vorstellen, finde es aber nach wie vor erstaunlich. Der Grund für diese Millimeterarbeit ist schlichtweg, dass die Motoren, die bei FERTIG Motors hergestellt werden, nur so reibungslos funktionieren können.

Mithilfe einer Zeichnung durfte ich nun diese Vorrichtung montieren (Bild 1/2). Diese wird in der Firma verwendet, um einen Arbeitsschritt zu optimieren. Das ist unter anderem eine Aufgabe, die man als Industriemechaniker:in zu bewältigen hat. Dann ging es auch schon ans Drehen, ein Prozess, bei dem man Metall bearbeiten kann und in die gewünschte Form bringt (Bild 3/4). Das Fräsen ist eine andere Technik, bei der sich im Vergleich zum Drehen nicht der Werkstoff bewegt, sondern das Werkzeug, wie beispielsweise ein Bohrer. Auch hier durfte ich mich mal an der Maschine ausprobieren (Bild 5/6).

                     

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Danach ging es für mich in die anderen Werke der Firma, so konnte ich den gesamten Fertigungsprozess einmal durchlaufen. Zuerst werden aus Rohmaterialien einige Einzelteile hergestellt, beispielsweise durch Drehen und Fräsen an einer konventionellen oder CNC-Maschine. Diese werden dann verwendet, um Stator und Rotor in zwei verschiedenen Prozessen zu montieren. Erst ganz am Ende werden diese zwei Bauteile dann zum fertigen Motor zusammengebaut, das nennt man dann übrigens „Hochzeit“!

In der Industrie sind Maschinen aller Art schon seit Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken. Sie sind für uns durchaus eine Bereicherung, doch komplett ohne ausgebildete Fachkräfte funktioniert es eben nicht. Die Industriemechaniker:innen sind vor allem dafür zuständig, dass die beim ganzen Entstehungsprozess benötigten Maschinen einwandfrei laufen. Falls bei einer Maschine beispielsweise eine Störung auftritt, muss nach den Fehlern gesucht und diese behoben werden. Auch das Einrichten, Bauen, Installieren, Vernetzen oder Prüfen der Gerätschaften steht auf der Tagesordnung von Industriemechaniker:innen. Sie arbeiten hier außerdem eng mit Zerspanungsmechaniker:innen zusammen, denn diese Berufe überlappen sich in manchen Bereichen.

Man sollte für diesen Beruf handwerkliches Geschick mitbringen, aber auch räumliches Vorstellungsvermögen und ein paar mathematisch-physikalische Grundlagen sind von Vorteil. Der Ausbilder betonte aber auch die Geduld, die man braucht, wenn eine Maschine vielleicht nicht gleich so will wie man selbst. Das lösungsorientierte Denken darf auch nicht vergessen werden, natürlich eine Grundkompetenz von Industriemechaniker:innen.

Für mich war dieser Tag sehr abwechslungsreich und es hat Spaß gemacht auch mal selbst Hand anzulegen. Ich war von meinem technischen Interesse und Geschick auch etwas überrascht, also im positiven Sinne ;) Dementsprechend bin ich aus diesem Tag mit geöffneterem Blick rausgegangen, als ich hineingekommen bin.

Informationen zum Unternehmen und Ausbildungsberufen: 

Fertig Motors GmbH
Dillberg 12 | 97828 Marktheidenfeld
www.fertig-motors.deexterner Link 

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